16 Tage gegen Gewalt an Frauen

Gepostet am Nov 25, 2017


Weltweit finden jedes Jahr zwischen dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November und dem Internationalen Menschenrechtstag am 10. Dezember Aktionen statt. Die Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ hat zum Ziel, für das Thema Gewalt gegen Frauen zu sensibilisieren, auch weniger sichtbare Diskriminierungen von Frauen zu thematisieren, Beratungsstellen bekannter zu machen und gewaltfreie Wege aufzuzeigen.

Am 25. November 2017 nahm die Frauenrechtsgruppe Bern an der Eröffnungsveranstaltung der Kampagne, welche durch den cfd organisiert wurde, teil. Thema des Flashmobs war Gewalt an Mädchen und jungen Frauen. Mädchen und junge Frauen zwischen 14 und 19 Jahren sind in der Schweiz dem Risiko ausgesetzt, verschiedene Formen von Gewalt zu erfahren. Dazu gehören sexuelle Übergriffe, Sexismus, häusliche Gewalt, Zwangsverheiratung oder Cybermobbing.

Um 14 Uhr stellten wir uns alle schwarz gekleidet und mit zugeklebtem Mund auf dem Kornhausplatz in einer Reihe auf. Dies symbolisiert die gesellschaftliche Tabuisierung der Gewalt an jungen Frauen. In einem zweiten Teil fingen wir alle an, Slogans gegen Gewalt zu schreien, um die Forderung der Kampagne „Sprechen wir darüber“ zu verdeutlichen.

Die Sensibilisierungsaktion der Frauenrechtsgruppe bezüglich Zwangsheiraten in der Schweiz fand um 15 Uhr ebenfalls auf dem Kornhausplatz statt. Man spricht von Zwangsheirat, wenn die Braut und oder der Bräutigam keine Möglichkeit sehen, die Ehe abzulehnen. Gemäss Art. 16 Abs. 2 der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte darf eine Ehe jedoch nur im freien und vollen Einverständnis der künftigen Ehegatten geschlossen werden. In der Schweiz wurden im Jahr 2016 verschiedenen Beratungsstellen 397 Fälle von Zwangsheiraten gemeldet. Die Dunkelziffer dürfte noch viel höher sein.

Eine Schauspielerin symbolisierte anlässlich unserer Aktion eine junge Frau, welche gegen ihren Willen mit einem älteren Mann verheiratet wurde. Das Schauspieler-Paar spazierte in Hochzeitskleidern über den Kornhausplatz und zog die Blicke von Passanten auf sich, die sich fragten, weshalb die Braut so traurig war. Wir machten mit Plakaten auf Zwangsheiraten in der Schweiz aufmerksam und verteilten Broschüren mit nützlichen Informationen für betroffene Personen. So berät zum Beispiel zwangsheirat.ch kostenlos auch ausserhalb der Bürozeiten per Telefon und Mail (021 54 00 00).

Angela